Ob Gartenparty, Schattenplatz oder Umkleide für den Pool – eine Gartenhütte zahlt sich nicht nur in der kalten Jahreszeit zum Unterstellen von Gartengeräten, Werkzeugen und (nicht winterharten) Pflanzen aus, sondern auch im Sommer. Und das Beste: Man muss nicht zwingend auf ein teures Fertig-Gartenhaus setzen, sondern kann dieses auch ganz leicht selbst bauen. Die nötigen Tipps dazu haben wir hier zusammengestellt.
Die Baugenehmigung
Nicht jeder hat Lust, sich vor der praktischen Arbeit mit juristischen Gesetzestexten auseinanderzusetzen. Dies führt dazu, dass Gartenhäuser häufig ohne eine notwendige Baugenehmigung gebaut werden. Wird dies jedoch einem missmutigen Nachbarn oder einem eifrigen Beamten bekannt, so kann es damit enden, dass das Gartenhaus abgerissen werden muss. Daher sollte man sich frühzeitig über die Baugenehmigung informieren.
Nicht jeder, der ein Gartenhaus bauen will, braucht eine Baugenehmigung. Tatsächlich sind viele kleinere Bauten genehmigungsfrei. Allerdings ist den meisten Heimwerkern nicht klar, ob sie tatsächlich das Gartenhaus ihrer Träume genehmigungsfrei bauen dürfen. Grund für die Verwirrung ist in diesem Fall die Gesetzgebung. Diese ist in jedem Bundesland unterschiedlich geregelt – so kann es sein, dass jemand, der alle Bauvorschriften Bayerns kennt, doch keine Ahnung von den Vorschriften in Bremen hat.
Die wichtigen Vorschriften sind in den Landesbauordnungen festgehalten. Diese regeln, welche Art von Gebäuden wo genehmigungsfrei gebaut werden dürfen. Die meisten der Landesbauordnungen unterscheiden dabei vor allem zwischen unterschiedlichen Größen der geplanten Häuser. Allerdings gibt es auch hierbei Feinheiten zu beachten. So dürfen in Nordrhein-Westfalen Gebäude bis zu einem Brutto-Rauminhalt von 30 m³ genehmigungsfrei gebaut werden, in Niedersachsen sind es 40m³. In anderen Bundesländern entscheidet lediglich die Größe der Grundfläche über die anzuwendende Vorschrift.
Bausatz oder frei bauen?
Grundsätzlich gibt es zwei Möglichkeiten, eine Gartenhütte selbst zu bauen: den vorgefertigten Bausatz, der nur noch zusammengebaut werden muss (meist nach einer vom Hersteller mitgelieferten Anleitung) und das frei geplante Gartenhaus. Anfänger mit wenig Bauerfahrung sind mit einem Bausatz besser beraten, wer dagegen über ein professionelles Werkzeugsortiment und entsprechende Vorerfahrung verfügt, der kann sich auch an ein komplett selbst geplantes Projekt wagen.
Aus welchem Material bauen?
Ganz klassisch aus Holz oder besonders stabil aus Stahl bzw. Alu? Die Frage nach dem passenden Baumaterial ist ebenfalls eine der ersten, die sich stellt. Die Antwort ist relativ simpel: Wer lediglich über laienhafte Heimwerker-Kenntnisse und ein ebensolches Materialsortiment verfügt, sollte immer Holz als Baumaterial wählen. Dieses ist viel einfacher zu bearbeiten als Metall, verzeiht auch den einen oder anderen Baufehler und ist viel günstiger zu haben. Man bekommt es in jedem Baumarkt und muss sich nicht zwingend im Fachhandel umsehen.
Wie groß soll die Gartenhütte sein?
Die Größe des Gartenhauses ist eine der Hauptentscheidungen. Man muss sich vor der Planung im Klaren darüber sein, für was das Gartenhaus dienen soll. Sollen einfach nur Gartenutensilien oder Geräte untergestellt werden oder wird mehr Platz benötigt? Des Weiteren muss man schauen, wie viel Platz zur Verfügung steht und ob man für sehr große Häuser eine Genehmigung vom Amt erhält.
Neben den physischen Fragestellungen spielen natürlich auch die Kosten eine wesentliche Rolle. Je größer das Haus sein soll, desto höhere Kosten fallen an und desto länger dauert der Bau. Mehr dazu gleich.
Was kostet das Ganze?
Die Kosten beim Bau eines Gartenhauses ist einer, wenn nicht der wichtigste Entscheidungsfaktor. Diese können wie bei Bau eines normalen Hauses extrem schwanken und sind abhängig von vielen unterschiedlichen Faktoren.
Zum einen ist natürlich die Größe ausschlaggebend – sie bestimmt, wie viel Material gekauft und verbaut wird und ist damit ein Haupt-Kostentreiber. Der zweite Hauptkostenverursacher ist die Art des Materials. So kann man allein durch die Auswahl eines teuren Holzes den Gesamtpreis eines Gartenhauses verdoppeln. Auch die Art des Daches spielt hier eine Rolle. Stabile Trapezbleche als Dacheindeckung sind zwar etwas teurer als einfaches Holz mit Dachpappen, halten aber auch viel länger. Weitere Kostentreiber betreffen sie Ausstattung der Hütte, z. B. die Anzahl der Fenster, Vordach, Terrasse bzw. Veranda usw.