Verwinkelte Wohnräume richtig nutzen

Nicht jedes Haus oder jede Wohnung ist gut aufgeteilt und lässt sich ideal einrichten. Oftmals gibt es kleine, dunkle Ecken, Nischen oder Dachschrägen, die die Gestaltung erschweren. Gerade in älteren Gebäuden sind diese durch verschiedene An- oder Umbauten entstanden. Diese Bereiche nehmen Platz weg und sind für viele einfach nur störend. Aber auch Nischen und verwinkelte Räume lassen sich wunderschön gestalten und sinnvoll nutzen. Genau darum soll es im folgenden Text gehen!

Erste Schritte

Zunächst sollte man sich überlegen, welche Funktionen alle innerhalb eines Raumes untergebracht werden müssen. Um besser planen zu können, hilft ein maßstabsgetreuer Grundriss. So kann man sehen, was man wo platzieren möchte und erkennt sofort, ob die geplanten Möbel in die entsprechenden Ecken und Winkel passen.
Unterschiedliche Funktionen und entsprechende Nischen sollte man optisch vom Rest des Raumes trennen. Mithilfe der Farbgebung von Wand und Boden wirkt der Raum geordneter und dadurch ruhiger. Dabei hilft beispielsweise eine Teppichbrücke oder eine Motivtapete. Aber auch das Streichen der Ecke, die für eine bestimmte Funktion genutzt wird, in einer anderen Wandfarbe als den Rest des Raumes, hebt diese hervor und grenzt sie ab. Dabei, eine kleine Nische optisch zu vergrößern, helfen helle Farben.

Nischen als Stauraum nutzen

Stauraum kann man nie genug haben! Daher sollte man vorhandene Nischen nicht ungenutzt lassen. Je nach Größe und Funktion des Raumes lassen sich unterschiedliche Möglichkeiten finden. Im Schlafzimmer oder im Flur kann eine größere Ecke beispielsweise mit einem Vorhang abgetrennt und als begehbarer Kleiderschrank genutzt werden. Innerhalb des begehbaren Schranks werden Regale errichtet für Kleidung, Schuhe und Accessoires. IKEA bietet beispielsweise mit dem PAX-System eine gute Möglichkeit, einen solchen Kleiderschrank zusammenzustellen.
Regalbretter in kleinere Nischen zu bauen, sieht gut aus und bietet Platz für Bücher oder verschiedene Dekoartikel. Ehemalige Türen oder Durchreichen eigenen sich zum Beispiel sehr gut dafür. Auch unter Dachschrägen lassen sich Schränke oder Regale einbauen. Dieser Raum bleibt oft ungenutzt. Nah am Boden unterhalb der Dachschrägen ist die Verwendung großer Schubladen zu empfehlen, um die Dinge dort besser erreichen zu können.

Ein Rückzugsort

Neben der Verwendung als Lagerraum kann eine Nische oder ein kleiner Erker auch ein gemütlicher Rückzugsraum sein. Ein bequemes Sofa nach Maß, das genau auf den vorhandenen Platz angepasst wurde, lässt eine kleine Ecke zum attraktiven Aufenthaltsort werden.
Andere Sitzgelegenheiten wie Sitzsäcke oder Hocker können ebenfalls Gemütlichkeit schaffen. Für eine Sitzbank mit darunter befindlichem Stauraum ist eine Fensternische der ideale Platz. Dort kann man bei hellem Tageslicht sitzen und ein interessantes Buch lesen, während man das Geschehen vor dem Haus beobachtet. Auch für die Nutzung als Arbeitsplatz eignet sich die ein oder andere Ecke. Mit Schreibtisch und entsprechender Beleuchtung wird aus einer ungenutzten Nische ein kleines Büro.

Flache helle Kommode mit Buddha Figur und Lampe auf Holzboden
Auch Heizungsrohre in der Ecke eines Zimmers lassen sich trickreich kaschieren | Foto: Minny0012011@gmail.com / Depositphotoscom

Beleuchtungskonzepte

Damit die Nische nicht wie eine „gruselige“ dunkle Ecke wirkt, ist Beleuchtung von besonderer Bedeutung. Es wird unterschieden zwischen direkter und indirekter Beleuchtung. Generell ist für die Beleuchtung einer Nische eine indirekte Beleuchtung zu wählen, um sie zunächst aus der Dunkelheit herauszuholen. Wenn zusätzlich bestimmte Stellen extra hervorgehoben werden sollen, kann eine direkte Beleuchtung eingesetzt werden. Eine schöne Steh- oder Tischlampe für eine Leseecke sorgt für eine angenehme Atmosphäre. Für die meisten größeren Bereiche bietet sich eine Kombination aus direkter und indirekter Beleuchtung an. In kleineren Ecken reicht häufig eine indirekte Beleuchtung.

Die Nische als Dekorationsobjekt

Besonders kleine Einbuchtungen in der Wand eignen sich als reine Dekorationsobjekte. Farblich abgehoben und gut ausgeleuchtet kann ein solcher Platz sich von der hässlichen dunklen Ecke zum Höhepunkt im Raum entwickeln. Ein charmantes Familienfoto oder ein antikes Gemälde kommen dort besonders gut zur Geltung. Um eine chaotische Wirkung zu verhindern, sollte man auf viele kleine Dinge verzichten und sich für ein oder zwei größere Gegenstände entscheiden. Wenn man Pflanzen an einen solchen Platz stellen möchte, muss man genau darauf achten, was deren Bedürfnisse bezüglich des Lichts sind. Nicht jede Pflanze gedeiht gut in einer dunklen Ecke. (Nähere Informationen dazu: https://feey.ch/blogs/pflanzen-blog/standort-und-licht-fuer-zimmerpflanzen)

Zusammenfassend lässt sich sagen, unter Beachtung einiger Punkte bezüglich Farben, Beleuchtung und Mobiliar kann auch ein verwinkelter Raum funktional und ansprechend gestaltet werden.