Die Auswahl einer neuen Decke und Polster stand an, darum musste ich mich über Vor- und Nachteile der Produkte schlau machen
Ein neues Bett sollte her und nachdem das Bett und auch die Matratze ausgesucht waren (was einen eigenen Artikel verdient), ging es an die Auswahl der Decke und der Polster.
Frühere Erfahrung mit Federbetten
Ich war etwas unsicher, hatte ich doch in meiner Kindheit eine Decke (wir nannten sie damals Tuchent), welche mit Federn gefüllt war. Man konnte sich so richtig einigeln und sie war sehr kuschelig und warm. Zumindest gleich nach dem Schlafengehen, denn in der Früh war die Tuchent in der Regel ein riesiger Bausch an den Füßen, während im oberen Bereich nur die leere Hülle (das sogenannte Inlet) verblieb. Aber das hatte ich von meiner Großmutter gelernt: „Richtig gutes Bettzeug ist mit Federn gefüllt“. vergl. auch mit de.wiktionary.org/wiki/Tuchent
Zwischendurch die Baumwollfüllung
Später dann in meiner Jugendzeit war ich am Naturtrip (man muss sich ja von den anderen abheben). Nur ökologische Materialien durften an meinen Körper, alles musste BIO sein und Federn waren verpönt. Denn jeder kannte die sogenannte „Federnallergie“, die keinen erholsamen Schlaf zuließ und auf Dauer den Körper schwächte. Heute bin ich mir nicht mehr so sicher, ob die Schwächung nicht durch einen simplen Schlafmangel erfolgte;-) Darum habe ich mir nach einer intensiven Beratung eines Schlafwissenschaftlers Bettzeug gekauft, welches mit Baumwolle gefüllt war. Vollkommen BIO, naturbelassen und auch waschbar (zumindest in der Theorie). Praktisch verklumpten aber die Baumwollfasern bei jedem Waschvorgang und die Bettdecke war nach einiger Zeit nur mehr schwer und klobig.
Die Recherche
Ich bin ja lernfähig und und ging daher vollkommen unvoreingenommen zur Recherche über und ließ mich beraten. Die Verkäufer waren sich insofern einig, als dass Ihr Produkt das Beste am Markt war und auch bei weitem das beste Preis-Leistungsverhältnis hatte. Leider hatte jeder Verkäufer ein anderes Produkt und so fiel mir wieder die Qual der Auswahl zu.
Es kristallisierte sich schnell heraus, dass meine Oma falsch lag. Man kaufte keine Tuchent mehr und schon gar nicht mit Federfüllung. Eine abgesteppte Decke musste es sein, damit die Füllung nicht verrutscht und die Füllung musste aus Daunen bestehen. Denn Daunen haben keinen Federkiel und stechen daher nicht durch das inlet, lies ich mir sagen. Außerdem sind Daunen dreidimensional und daher um ein vielfaches mehr bauschfähig als Federn. Die Decke lässt sich einfach zusammendrücken und geht aber auch nach langer Zeit wieder in ihren Ursprungszustand zurück. Die Luft wird in den vielen kleinen Hohlräumen der Daunen gespeichert und wärmt so beim Schlafen hervorragend.
Nur beim Polster ist das anders, musste ich lernen. Hier ist es nötig nicht nur Daunen, sondern auch Federn in der Füllung zu haben. Denn sonst würde das Polster zu weich und zu nachgiebig.
Auch Mikrofaser hat ihre Vorteile
Also nur Vorteile, wie ich unvorsichtigerweise gegenüber dem Verkäufer bemerkte. Was dieser natürlich so nicht im Raum stehen lassen konnte und ich wurde daher sofort belehrt, wie unrecht ich hatte. Denn auch Mikrofaser-Bettdecken sind gar nicht so schlecht, wie der unbedarfte Leser jetzt vermutet hätte. Bettdecken, die mit Microfasern gefüllt sind, sind extrem leicht und dünn, das ist sehr angenehm, aber halt auch Geschmacksache. Sie sind einfach zu waschen und zu trocknen und haben daher den Ruf hygienischer und unkomplizierter zu sein, als ihre Kollegen mit Federfüllung. Ein verklumpen oder verrutschen der Füllung kommt bei Microfaser kaum vor. Die Microfaser kann kein Wasser speichern, sondern gibt dieses sofort wieder an die Umwelt ab. Was ein großer Vorteil ist, wenn jemand sehr stark schwitzt während des Schlafens. Das setzt natürlich eine Decke mit guter Qualität voraus, die diese Flüssigkeit auch wirklich wieder abgeben kann. Ansonsten wird das Bettzeug nämlich einfach nass.
Die Entscheidung
Nun war guter Rat teuer. Im Laufe der Zeit haben sich zwar die Materialien, aus denen unsere Betten und unser Bettzeug gemacht wird, stark geändert, aber die Auswahl ist dadurch sicher nicht einfacher geworden.
Um es kurz zu machen: ich entschied mich rein aus dem Bauch heraus für Mikrofaser, da ich mit Federn und Daunen ja bereits Erfahrungen gesammelt habe. So habe ich zumindest einen Vergleich und kann in einiger Zeit sagen, ob meine Auswahl gut war, oder ob ich einen Tausch meines Bettzeugs vornehmen muss.