Den Ersatzschlüssel außer Haus aufbewahren – so geht es

Der kurze Weg zum Briefkasten artet in Stress aus, wenn die Haustür plötzlich ins Schloss fällt. Ist kein Ersatzschlüssel außer Haus deponiert und kann niemand auf das Klingeln und Klopfen öffnen? Dann bleiben nur Kletterversuche durchs Fenster oder der Anruf beim Schlüsseldienst.

Ein Schlüsselkasten bannt das Risiko, sich auszusperren

Der Gedanke, einen Ersatzschlüssel außer Haus aufzubewahren, erzeugt schnell ein mulmiges Gefühl. Was, wenn Fremde ihn finden und die Wohnung ausräumen? Ein Schlüsselkasten mit Zahlencode schafft Abhilfe.

Die kleinen Schlüsselboxen, die an der Wand neben der Tür Platz finden, kommen hauptsächlich bei der Ferienhausvermietung zum Einsatz. Ebenso eignen sie sich, um:

  • Pflegediensten den Zugang zum Haus einer pflegebedürftigen Person zu ermöglichen,
  • beim „Haustausch“ die Gäste ins Haus einzulassen,
  • einen Ersatzschlüssel außer Haus zu deponieren.

Der Vorteil: An den Schlüssel im Kasten gelangt ausschließlich, wer den Code kennt.

Bei der Vermietung von Ferienhäusern und -wohnungen erlaubt die Schlüsselbox die Schlüsselübergabe, ohne dass der Vermieter vor Ort ist.

Kommen Pflegekräfte ins Haus, nehmen sie den Schlüssel bequem aus der Box. Nach ihrem Besuch stecken sie ihn wieder an seinen Platz. Das reduziert das Risiko, dass Unbefugte an den Hausschlüssel gelangen oder dieser im Büro des Pflegedienstes verloren geht.

Wer allein lebt und fürchtet, sich auszusperren, nutzt den Schlüsselkasten als sicheren Aufbewahrungsort für den Ersatzschlüssel. Im Gegensatz zu gängigen Verstecken – unter der Fußmatte oder im Blumentopf – ist der Haustürschlüssel in der Box vor Dieben geschützt.

Den Ersatzschlüssel außer Haus verstecken – eine sinnvolle Idee?

Statt einer Schlüsselbox kommen clevere Verstecke infrage, um einen Ersatzschlüssel außer Haus aufzubewahren. Orte, an die neugierige Nachbarn oder Einbrecher sofort denken, sind zu vermeiden. Dazu gehören neben dem Platz unter dem Fußabtreter:

  • die Unterseite eines Blumenkübels in Haustürnähe,
  • ein hohler Plastikstein im Vorgarten,
  • die Innenseite von Deko-Gießkannen oder anderer Gartendekoration,
  • eine kleine Plastikdose am Türrahmen,
  • die Klappe des Briefkastens.

Generell gilt: Im Internet empfohlene Schlüsselverstecke sind unsicher. Schließlich belesen sich auch Kriminelle im World Wide Web.

Wer nach einem „unauffindbaren“ Schlüsselversteck außer Haus sucht, benötigt daher eine Menge Fantasie. Den Schlüssel unter losen Pflastersteinen oder im Vogelhaus unterzubringen, erscheint auf den ersten Blick kreativ. Schauen sich Einbrecher im Garten um, fallen ihnen jedoch auch solche Verstecke ins Auge.

Kein Versicherungsschutz bei Ersatzschlüsseln im Garten

Das Risiko, dass Unbefugte das vermeintlich sichere Schlüsselversteck finden, zieht ein weiteres Problem nach sich.

Nutzen Kriminelle den gefundenen Ersatzschlüssel, um ins Haus einzudringen, handelt es sich nicht um einen Einbruch. Zumindest werten es viele Versicherungen nicht als solchen. Die Folge: Die Hausratsversicherung verweigert im Fall eines Diebstahls die Zahlung.

Verstecken Hausbewohner ihren Ersatzschlüssel im Garten, im Gartenhaus oder am Garagentor, wirft ihnen die Versicherung fahrlässiges Verhalten vor. Ein Schlüssel außer Haus erleichtert Einbrechern schließlich das Eindringen, ohne dabei Spuren zu hinterlassen.

Gleiches gilt bei offengelassenen Fenstern und Türen. Dank ihnen kommen Kriminelle ohne Einbruchsspuren ins Haus, um darin ihr Unwesen zu treiben. Auch aufgrund dieser Fahrlässigkeit verweigern Versicherungen die Zahlung.

Ist ein Schlüsselsafe fahrlässig?

Ein Schlüsselkasten ist meist offensichtlicher als ein Schlüsselversteck. Jedoch erschwert er Unbefugten, an den darin verstauten Ersatzschlüssel zu gelangen. Kennen sie den Code nicht, müssen sie die Box aufbrechen. Einbruchsspuren bleiben zurück.

Allerdings hängt von den Versicherungsverträgen ab, ob die Spuren des Einbruchs automatisch fahrlässiges Verhalten ausschließen. Von diesem Risiko befreien sich die Nutzer des Safes, wenn sie ihn direkt in den Versicherungsschutz einschließen.

Wichtig: Einige Versicherungen machen Vorgaben, wenn ein Schlüsselkasten zum Einsatz kommt. Sie betreffen:

  • die Art des Schlüsselsafes,
  • den Ort der Montage,
  • das Unternehmen, das ihn anbringt.

Eine mögliche Bedingung: Eine Fachfirma muss die Schlüsselbox montieren, damit sie unter den Versicherungsschutz fällt.

Fazit: Ersatzschlüssel im Garten sind eine schlechte Idee

Einen Ersatzschlüssel außer Haus zu deponieren, erfordert einen sicheren Aufbewahrungsort. Gängige Verstecke – die Fußmatte oder der Blumentopf – fallen direkt aus. Schließlich wissen ebenso Kriminelle darüber Bescheid. Ein Schlüsselkasten kommt infrage, wenn auch für ihn der Versicherungsschutz gilt.