Der Traum vom eigenen Haus treibt ein Großteil der Deutschen an. 80 Prozent der Generation Z wünschen es sich bis zum 35. Lebensjahr (Stand 2023). Jedoch gestaltet es sich oft schwieriger als gedacht, das neue Zuhause zu finden.Eine wichtige Frage bei der Haussuche ist die nach der Anzahl der Zimmer. Welche Räume ins Traumhaus gehören, entscheiden Familiengröße und Lebensstil.
Keine Lust auf die klassische Zweizimmerwohnung
Bevor die Haussuche beginnt, stellen sich mehrere Fragen. Wo steht das Traumhaus im Idealfall? Wie viel darf es kosten? Welche Größe passt zu den eigenen Bedürfnissen?
Fällt es schwer, die passenden Antworten zu finden? Ein erfahrener Immobilienmakler hilft mit seinem Rat. Dieser unterstützt Haussuchende auch bei der Wahl der richtigen Zimmeranzahl.
Wohnzimmer, Schlafzimmer, Küche, Bad – diese Kombination reicht vielen längst nicht mehr aus. Die klassische Zweizimmerwohnung verliert in Deutschland an Bedeutung.
Nur 17 Prozent der Bundesbürger sprechen sich für sie aus. Das belegt eine 2023 veröffentlichte Umfrage. Rund ein Drittel der Befragten bevorzugt in ihrem Zuhause mindestens drei Wohnräume.
Diese Räume sind unverzichtbar
Die Deutschen wünschen sich zunehmend mehr Wohnfläche. Das trägt zu den steigenden Preisen für Häuser bei. Ökonomen schätzen, weltweit erhöhen sie sich im kommenden Jahrzehnt um neun Prozent – jährlich.
1965 bewohnte eine Person allein rund 22 Quadratmeter. Bis 2021 stieg die durchschnittliche Pro-Kopf-Wohnfläche um mehr als das Doppelte an. Das Statistische Bundesamt ermittelte eine Fläche von 47,7 Quadratmetern.
Dieser Anstieg der Wohnfläche pro Kopf hängt mit den Wohnräumen zusammen, die viele Deutsche für unverzichtbar halten.
Ein Wohnzimmer als Herzstück des Zuhauses und ein separates Schlafzimmer sind Standardwünsche. Gleiches gilt für ein Kinderzimmer, vorzugsweise für jedes Kind. Ebenso wünscht sich mancher, der im Homeoffice arbeitet, ein Arbeitszimmer.
Unverzichtbar ist für die meisten Deutschen auch ein Platz, um Putzsachen, Weihnachtsdekoration oder Vorräte unterzubringen. Dabei handelt es sich um eine Abstellkammer, den Dachboden oder einen Keller.
Was macht ein gemütliches Wohnzimmer aus?
Rund 33 Prozent der Deutschen träumen bei der Haussuche von einer Wohnfläche zwischen 60 und 90 Quadratmetern. Das Zentrum des Zuhauses und damit den größten Raum bildet meist das Wohnzimmer.
In der Stube kommt die Familie zusammen – meist vor dem Fernseher. Damit sich der gemeinsame Fernsehabend nicht beengt anfühlt, empfiehlt sich für das Wohnzimmer eine Fläche von rund 25 Quadratmetern.
Fällt der Raum groß genug aus, finden in ihm Fernsehsessel, Sofa und eine zusätzliche Leseecke Platz. Mehrere Schränke und Regale eignen sich als Stauraum. Wer einen rustikalen Wohnstil bevorzugt, baut eine klassische Schrankwand an einer Wand auf.
Ein gemütliches Ambiente entsteht auch in einem kleinen Wohnzimmer. Der Trick: Möbel und Dekoration reduzieren. Statt einer weitläufigen Wohnlandschaft reicht ein kleines Sofa vor dem Fernseher. Ein Kasten unter der Sitzfläche sowie Schubfächer im Couchtisch bieten zusätzlichen Stauraum.
Tipps für ein einladendes Schlafzimmer
Neben dem Wohnzimmer zählt der Schlafbereich zu den unverzichtbaren Räumen in der Wohnung. Wichtig ist, dass darin ein gemütliches Bett Platz findet. Davor und daneben befindet sich genug Freifläche, um sich bequem zu bewegen. Eine Raumgröße zwischen zehn und zwölf Quadratmetern reicht dafür meist aus.
Damit auch Schminktisch und Schrank ins Schlafzimmer passen, empfiehlt sich eine Fläche von mindestens 15 Quadratmetern. Reicht ein Kleiderschrank für die modischen Habseligkeiten nicht aus, kommt ein separates Ankleidezimmer infrage. Ein kleiner Raum zwischen sechs und acht Quadratmetern bietet sich an.
Bei der Haussuche empfiehlt sich bereits die Überlegung, in welcher Richtung das Schlafzimmer liegen soll. Zimmer in Südrichtung wärmen sich tagsüber tendenziell stärker auf als jene, die nach Norden zeigen.
Tipp: Nach einem heißen Sommertag drohen in Zimmern in Südrichtung nachts Schweißausbrüche. Abhilfe schaffen tagsüber Rollläden oder Verdunklungsvorhänge, die das Sonnenlicht draußen halten. Nachts hilft Lüften gegen angestaute Hitze. |
Ein eigenes Kinderzimmer – Standard oder Luxus?
Für Familien mit Kindern stellt sich die Frage, wo und wie sie den Nachwuchs unterbringen. Einzelkinder erhalten spätestens mit Schuleintritt ein eigenes Zimmer. Dieses bietet ausreichend Raum für:
- das Kinderbett und mindestens einen Schrank,
- einen Spielbereich mit Stauraum für die Spielsachen,
- einen Schreibtisch und einen dazu passenden Schreibtischstuhl.
Das Kinderzimmer dient als Rückzugsort. Bedeutet das, jedes Kind benötigt ein eigenes Zimmer? Nicht zwingend, denn ein geteiltes Kinderzimmer birgt ebenfalls Vorteile.
Bewohnen zwei Kinder gemeinsam einen Raum, lernen sie, aufeinander Rücksicht zu nehmen. Ebenso fördert das enge Zusammenwohnen Empathie. Zwar droht im gemeinsamen Kinderzimmer mancher Streit. Diesen auszutragen und Kompromisse zu finden, stärkt jedoch das kindliche Sozialverhalten.
Bei der Haussuche und der Zimmeraufteilung achten Eltern darauf, dass jedes Kind ausreichend Platz erhält. Mindestens zehn Quadratmeter ergeben Sinn. Für ein „Doppelkinderzimmer“ bedeutet das eine empfohlene Mindestgröße von 20 Quadratmetern.
Wann sich ein Arbeitszimmer im Haus lohnt
Wer mehrmals im Monat zu Hause arbeitet, benötigt einen Rückzugsort abseits des Familientrubels. Ein abschließbarer Raum eignet sich dafür. In diesem stehen:
- ein ausreichend großer Schreibtisch,
- der dazugehörige Stuhl sowie
- ein Schrank für Dokumente und andere Arbeitsmaterialien.
Als Homeoffice reicht ein Zimmer mit acht bis zehn Quadratmetern aus. Vorzugsweise besitzt dieses große Fenster, sodass natürliches Licht das Innere erhält. Als zusätzliche Lichtquellen dienen Deckenstrahler und Schreibtischleuchte.
Fazit
Wer vor der Haussuche überlegt, wie viele Zimmer er benötigt, wirft einen Blick auf seine Lebensverhältnisse. Für die meisten Deutschen kommt eine Zwei- oder Dreizimmerwohnung infrage. Mehr Platzbedarf decken Häuser mit mindestens vier Wohnräumen.