Auch wenn es den Anschein hat, der Garten würde im Winter Tiefschlaf halten – so ganz stimmt das nicht. Der Garten lebt auch im Winter. Und zwar sein eigenes Leben. Die meisten Pflanzen befinden sich zwar in ihrer Ruhephase, doch so manch ein Gewächs fängt erst im Winter an zu blühen. In jedem Garten sollte man mindestens eine Pflanze haben, die im Winter ihre Blüten öffnet. Echte Jasmin zum Beispiel: Sie blüht mitten im Winter, in einem schönen Gelb. Auch einige Christrosenarten blühen in der kalten Jahreszeit unter kahlen Bäumen auf. Igel und andere Kleintiere suchen in unseren Gärten Unterschlupf. Deshalb ist es ratsam, im Herbst Baumschnitt und Laub in einer Ecke im Garten einfach aufzuschichten. Dieser Haufen bietet für viele Tiere ein Zuhause im Winter. Viele weitere Tipps zur Überwinterung von Pflanzen haben wir in diesem Ratgeber zusammengefasst.
Was ist grundsätzlich zu beachten?
Bei der Überwinterung von Pflanzen ist einiges zu beachten – es fängt schon mit dem Einstellen der Pflanzen an. Einige vertragen überhaupt keinen Frost, andere dagegen benötigen ein paar kalte Tage und Nächte, damit sie im nächsten Jahr wieder richtig gut und reichlich Blüten bekommen. Auch die Temperatur in den Winterquartieren muss unterschiedlich sein. Es ist oft schwierig, es allen Pflanzen recht zu machen. Als hilfreiche Lösung kommt hier etwa ein Warmwintergarten infrage. Zudem ist zu bedenken: Die wenigsten Pflanzen überstehen den Winter komplett im Dunkeln, die meisten benötigen eine gewisse Menge Licht.
Zu bedenken ist weiterhin: Pflanzen müssen besonders im Winter regelmäßig auf Schädlinge untersucht werden. Oft schleppt man sie mit ein, im Winterquartier vermehren sie sich dann massenhaft und werden zur Plage. Einige Pflanzen sind im Winter mehr von Schädlingen bedroht als andere. Beim Einstellen der Pflanzen sollte man darauf achten.
Wie man sieht, ist die Überwinterung von Pflanzen eine Wissenschaft für sich. Jede Pflanze benötigt eine andere Temperatur, eine andere Menge Wasser und unterschiedliches Licht zum Überwintern. Nachfolgend haben wir deshalb einige Tipps zum Überwintern bei uns verbreiteter Pflanzenarten zusammengestellt.
Kübelrosen
Selbst winterharte Kübelrosen sollten gegen Frostschäden gewappnet werden. Sie brauchen einen Winterschutz, auch wenn es sich um wirklich frostharte Rosen handelt, denn der vergleichsweise enge Raum im Kübel stellt ganz andere Anforderungen an den Organismus der Pflanze als das Leben im Freien. Daher sollten die Pflanzen inkl. Kübel an einen frostfreien, aber hellen Ort gestellt werden.
Physalis
Die leckeren Früchte der Physalis müssen nicht mehr nur beim Obsthändler um die Ecke erworben werden. Immer mehr Menschen bringen die Pflanzen in ihren Garten und bauen die kleinen Früchte selbst an. Die Pflanze verträgt viel Sonne und ist auch sonst recht unkompliziert in ihrer Pflege, allerdings ist sie nicht winterhart. Ein Warmwintergarten ist daher der perfekte Ort für sie.
Immergrüne Schlingpflanzen
Schlingpflanzen können unter anderem kahle Hauswände verschönern oder an unansehnlichen Holz- oder Metallpfosten empor ranken und ihren Anblick dadurch wesentlich attraktiver machen. Bei strengem Frost sollte sie jedoch mit einem Pflanzenvlies oder einer Frostschutzhaube versehen werden.
Fleißiges Lieschen
Das Fleißige Lieschen zählt zu den beliebtesten Garten- und Zimmerpflanzen. Bei der Überwinterung ist jedoch einiges zu beachten. Die Pflanze benötigt einen hellen Standort und Temperaturen von 10 – 15 Gras, sie eignet sich also nicht zum Überwintern im Garten.
Margeriten
Margeriten sind beliebte Sommerblumen und als Stämmchen eine bis weit in den Herbst hinein blühende Kübelpflanze. Überwintern sollten sie im Gewächshaus oder Wintergarten bei 10 – 20 Grad, möglichst direkt an einem Fenster.
Kräuter richtig überwintern
Viele beliebte Kräuter stammen ursprünglich aus warmen bzw. mediterranen Regionen der Erde. Infolgedessen überstehen sie lange, harte Winter eher schlecht. Daher sollten die Kräuter vor der Kälte geschützt und an einem geeigneten Standort überwintert werden. Auch hier sind ein Warmwintergarten oder ein beheiztes Gewächshaus die perfekte Lösung.