Kunstwerk Garten – Feng Shui

Der Garten nicht nur als Nutzgrund, sondern als Kunstwerk, das zum Entspannen und Verweilen einlädt.

Mit jedem Recht dieser Welt kann behauptet werden, dass das Planen, Anlegen, Gestalten und Pflegen eines Gartens nicht nur zur Kunst gerechnet werden darf, sondern auch unbedingt dazu zählt.

Wenn man Kunst so definiert, dass aus den vorgefundenen Grundlagen und Umständen mit Hilfe von Werkzeugen und Materialien das menschlichen Erleben und die menschlichen Wahrnehmungen, Emotionen und Phantasien auf eben diese Grundlagen und Umstände in einem Umwandlungs- und Bearbeitungsprozess einwirken damit ein neuer, noch nicht da gewesener Zustand geschaffen wird, dann ist genau dieser schöpferische Prozess auch beim Schaffen eines Gartens zu erkennen.

Seit dem Altertum, wahrscheinlich aber schon sehr viel früher, haben Herrscher, Bürger, Priester und Hellseher danach gestrebt, in ihren Lebensräumen mit Nutz- und Zierpflanzen die natürlich gewachsene Umgebung nach zu bilden und dabei ihr eigenes ästhetisches Empfinden und ihre eigenen Bedürfnisse in die Gartenplanung mit einzubeziehen.

Es ist nur natürlich, dass sich diese Bestrebungen im Wandel der Zeit verändert haben. Die unterschiedlichen Lebensgrundlagen haben unterschiedliche Gärten und Gartenmöbel hervorgebracht und wirken auch heute weiter darauf ein, wie Haus und Garten im Kopf geplant und dann im Gartenraum als Garten- oder Wohnlandschaft auch tatsächlich gestaltet werden.

Alte Konzepte werden verworfen und neue Ideen realisiert, Eindrücke von Reisen in fremde Klimazonen werden durch einbringen von exotischen Pflanzen oder Dekorationen umgesetzt, schaffen außergewöhnliche Lebensräume und legen die Grundlage für extravagantes Ambiente. Da muss man nicht einmal in ferne Länder reisen, obwohl die Gärten in China das Wert sind.

Es gibt keinen einzigen Garten in Kopie, einen, den es als Doppelausfertigung gibt. Jeder Garten ist einzigartig, ein Unikat und ist als ein Fingerabdruck des Menschen zu betrachten, der ihn geplant und angelegt hat. In der Geschichte gibt es eine Vielzahl von Garten- und Landschaftsarchitekten, die so wunderschöne Gärten angelegt haben, dass sie noch heute Maßstäbe für Gärten vorgeben, die neu geschaffen werden sollen.

Wie alte Gemälde oder Skulpturen werden diese Gärten mit akribischer Genauigkeit studiert, als archäologische Ausgrabungsstätte von Wissenschaftlern untersucht und mit großer Leidenschaft und Liebe rekonstruiert. In manchen Fällen existieren Dokumente über die Planung und in besonders günstigen Fällen liegen sogar Bepflanzungslisten vor.

Wie Kunstwerke aus anderen Disziplinen werden diese Gärten besucht, bewundert, zu besonderen Anlässen besonders hergerichtet und ausgestellt. Sogar gesammelt werden können die Gartenkunstwerke, selbstverständlich nur in besonderer Form der Fotografie. Es sind unzählige Bildbände überall auf der Welt entstanden über besonders schöne oder besonders ausgefallene Gärten.

Wie viele Fotografien entstanden sind im privaten Bereich von kleinen oder großen Gartenkunstwerken wird wohl niemand sagen können. Aber alle sind Dokumente einer Kunst, die geschaffen ist für den Genuss im Rahmen einer bestimmten Zeit, sozusagen für den Augenblick des Betrachtens, des Erlebens im Hier und Jetzt.